Im August 2005 ereignete sich in Brienz nach ergiebigen Regenfällen im Ritzwald (Einzugsgebiet des Trachtbachs) eine grössere Rutschung. Der daraus entstandene Murgang staute sich im Bachbett des Trachtbachs, unter anderem an der Kantonsstrassenbrücke. Die Folge waren Gerinneausbrüche und Übersarungen auf beiden Seiten.
Um eine Verklausung der Kantonsstrassenbrücke künftig zu verhindern, wurde an die neue Brücke der Anspruch gestellt, im Ereignisfall das Durchflussprofil in kürzester Zeit wesentlich vergrössern zu können. Bei rechtzeitiger Vorwarnung sollte die Brücke durch die örtliche Feuerwehr verschoben werden können. Bei einem unerwarteten Ereignis sollte der Murgang oder das Hochwasser selbst die Brücke verschieben und unter Umständen sogar in den See tragen können.
Diese Anforderungen an die neue Brücke führten zum Ersatz der alten, über 100t schweren Stahlbetonbrücke durch eine verschiebbare Holzbrücke mit einem Gesamtgewicht von nur 34t.
Als Verschiebemechanismus wurde, aufgrund der Forderung nach selbsttätiger Brückenbewegung im Falle eines unerwarteten Murgangs, eine Lösung mit Kettenzügen gewählt. Zwei Steuerkästen ausserhalb der Gefahrenzone gewährleisten die Verschiebbarkeit der Brücke - sei es durch Netzstrom oder durch ein Notstromaggregat.